Städtereise nach Ludwigsburg
Ludwigsburg: Geschichtsträchtige Brücke von Alt zu Modern, stolze Residenzstadt, blühende Barocklandschaft, wichtige Etappe im Leben des Dichters und Denkers Friedrich Schillers – all das sind Schlagwörter, die zwangsläufig früher oder später fallen, wenn es um die wichtigsten Attribute jener beschaulichen baden-württembergischen Kreisstadt unweit von Stuttgarts Innenstadt geht.
Dabei lohnt sich etwa ein verlängertes Wochenende in Ludwigsburg unbedingt, wenn es gilt, der facettenreichen Barockstadt mit ruhmreicher Vergangenheit einen ausgiebigen Besuch abzustatten.
Belohnt wird der staunende Besucher dabei allemal – und das mit einem bunten Kulturkaleidoskop, das mit einer Reihe von Schlössern, Parks, barocken Kleinoden, exquisiten Hotels und erlesenen Gastronomieeinrichtungen aufwarten kann.
Von einstigem Prunk und Glanz

Barock vom Reißbrett: Ein Ausflug in die von Herzog Eberhard Ludwig 1709 gegründete Planstadt lohnt sich.
Nach Ludwigsburg reisen heißt, sich auf Geschichte einlassen. Denn wie nirgendwo sonst prallen geschichtliche Einflüsse scheinbar unversöhnlich auf eine Moderne, die sich nur demjenigen erst auf den zweiten Blick als lediglich scheinbarer Gegensatz erschließt, der sich ausreichend Zeit lässt – etwa für die Erkundung der stummen Zeugen einer einst prunkvollen wie ruhmreichen Vergangenheit, deren Protagonisten sich in stolzer Haltung bis in die heutige Zeit aller Kriegszerstörungen zum Trotz bewahrt haben.
Das Aushängeschild der Residenzstadt: Schloss Ludwigsburg

Barockes Residenzschloss Ludwigsburg
Da ist wohl an allererster Stelle das Schloss Ludwigsburg als barockes Highlight ersten Ranges in der rund 93.000 Einwohner zählenden Kulturstadt zu nennen. Als eines der größten im Original erhaltenen barocken Bauwerke in Europa wurde es zwischen 1704 und 1733 unter der Herrschaft von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg im Barockstil erbaut. Für jedermann sichtbar sollte das Schloss als Wahrzeichen den Herrscheranspruch seines Erbauers ein einem absolutistischen Zeitalter eindrucksvoll zur Schau stellen.
So genoss das Schloss seinerzeit nicht zu Unrecht den Ruf als einer der prächtigsten europäischen Höfe – mit nicht weniger als 452 Räumlichkeiten, zwei Kirchen, einem Theater und großem Innenhof.
Als nicht weniger imposant wie reizvoll erweist sich das innerstädtische barocke Pendant, der eindrucksvolle Marktplatz - ein weiteres Must-See für den Kultur-interessierten Wochenend-Besucher.

Imposantes Zeugnis blühender Barock-Kunst: See-Schloss Monrepos zwischen Residenzschloss und Lustschloss Favorite
Auf der Bühne des Lebens
Im 18. Jahrhundert von dem Italiener Donato Giuseppe Frisoni gestaltet, wird hier ununterbrochen seit 1714 bis heute der Wochenmarkt abgehalten. Als zentraler Hotspot der Stadt finden viele große Feste und wichtige Kundgebungen auf dem großen, rechteckigen, von zwei Kirchen und regelmäßigen Arkadenhäusern umsäumten Platz statt.
Als außergewöhnlich ist dabei die topographisch erhabene Lage im Stadtzentrum gegenüber dem niedriger gelegenen Residenzschloss der Herzöge und Könige zu bezeichnen. Sie ist auf zwei steile Rampen zurückzuführen, auf denen der Stadtbaumeister Frisoni bühnengleich die Straßen vom Schloss kommend hat ansteigend bauen lassen.
Leicht erhaben über der Peripherie thront so das Zentrum allen Markttreibens wie auch der zahlreichen umliegenden Hotels und Gaststätten, versinnbildlicht durch den 1723 erbauten Marktbrunnen in der Platzmitte. Er stellt eine Szene des Stadtgründers Herzog Eberhard Ludwig (1676 - 1733) dar, wie er im Rahmen einer Audienz den Marschall-Stab in der Hand gebieterisch über die Stadt hält.
Und wer dabei gedacht hätte, dass die überregionale Bedeutung Ludwigsburgs alleine mit dem Namen Schillers in Verbindung zu bringen sei, wird schnell eines Besseren belehrt.
So befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Marktbrunnen gleich eine ganze Reihe von Gebäuden, in denen berühmte deutsche Persönlichkeiten geboren und auch zeitweise gelebt haben.
Im Anwesen Kirchstraße 2 etwa erblickte der Lyriker Eduard Mörike das Licht der Welt, bevor er später ein Teil seines Lebens in der Obere Marktstraße 2 verbrachte. Das Haus Marktplatz 8 ist das Geburtshaus des Dichters und Arztes Justinus Kerners. Weitere Geburtshäuser des Schriftstellers und Ästhetikers Friedrich Theodor Vischer sowie des Theologen und Literaten David Friedrich Strauß sind der Stadtkirchenplatz 1 sowie die Marstallstraße 1.
Literatur und Wein
Schlussendlich darf in keinem Stadtrundgang der Besuch des „Maucler’schen Hauses“ in der Mömpelgardstraße 26 sowie des „Cotta Hauses“ in der Stuttgarter Straße 26 fehlen. In seiner Jugendzeit weilte hier der berühmteste Sohn der Stadt, Friedrich Schiller, um seinen Lateinstudien in der Lateinschule gegenüber dem Rathaus nachzugehen. Später bezog er dann das Wohnhaus in der Wilhelmstraße 17.
Was liegt angesichts der zahlreichen Hotspots an der Pulsader Ludwigsburgs näher, als sich einem ausgedehnten Stadtbummel mit kulturellem Couleur zu widmen? – zumal gleich eine ganze Reihe von erstrangigen Hotels und Restaurant in unmittelbarer Nähe im Anschluss den Besucher mit kulinarischen Schmankerln der Region empfängt.
Dem genreübergreifenden Mix aus Kultur und Kulinarik geschuldet, bietet denn die Stadt seit 2017 auch eine Genussführung an den Lebensstationen Schillers, Schuberts, Kerners und Mörikes entlang an, die sich den Themen Literatur und Wein widmet.
Wer nach so viel Wissenswertem und gut gefülltem Magen schwere Beine bekommt, kann in einer der bestens geführten Hotels nächtigen und Kraft für den nächsten Tag tanken. So besticht etwa das zentral gelegene Ludwigsburger Hotel Campuszwei durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Und ab ins Grüne

Blick vom Favorite Park aus in Richtung Schloss
Mit dieser Reiseführer-Grafik liefert das Hotel zudem wertvolle Ausflugstipps und Gastronomie-Empfehlungen für Ludwigsburg, unter denen ein ausgedehnter Besuch der „grünen Lunge der Stadt“, des Favoriteparks am zweiten Erlebnistag in Ludwigsburg als besonders lohnenswert erscheint.
Der einst als Fasanerie genutzte Park erhielt seinen Namen vom Schloss Favorite, gleichsam von Donato Giuseppe Frisoni unter Herzog Eberhard Ludwig in fünfjähriger Bauzeit zwischen 1717 und 1723 geplant und erstellt. Landschaftspark, Naturschutzgebiet und Wildpark zugleich, zieht das Biotop heute jährlich rund 150.000 Besucher von nah und fern an.
Als besonders familientauglich erweist sich dabei das 72 Hektar große Areal durch ein bestens ausgebautes Wegenetz sowie durch eine große Schar an Dam-, Axis- und Muffelwild, das sich im Laufe der Jahre an die menschlichen Besucher gewöhnt hat und dementsprechend sehr zutraulich geworden ist.
So ähnelt der Favoritepark mittlerweile einem großen, waldähnlichen Streichelzoo, der einen Ausflug an einem Wochenende zu einem Erlebnis für die ganze Familie macht. Nicht umsonst gilt die Parkanlage als der meistbesuchte Erholungswald zwischen Stuttgart und Heilbronn.
Bilder:
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