Die Prävention von Glücksspielsucht in Deutschland - ein schwieriger Kampf
Glücksspielsucht ist ein ernstzunehmendes Problem in Deutschland, das den Betroffenen, ihren Familien und der Gesellschaft insgesamt großen Schaden zufügt. Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 leiden schätzungsweise 430.000 Menschen in Deutschland an einer diagnostizierten Glücksspielsucht. Die tatsächliche Zahl dürfte aufgrund einer hohen Dunkelziffer noch deutlich höher liegen.
In diesem Artikel beleuchten wir die größten Herausforderungen bei der Prävention von Glücksspielsucht in Deutschland und diskutieren mögliche Lösungsansätze, um diesem wachsenden Problem entgegenzuwirken.
Mangelndes Problembewusstsein in der Gesellschaft
Eine der größten Hürden für eine effektive Prävention von Glücksspielsucht ist das mangelnde Problembewusstsein innerhalb der deutschen Gesellschaft. Viele Menschen unterschätzen die Gefahren des Glücksspiels, selbst auf zuverlässigen Plattformen wie dem Platin Casino Deutschland, und gehen fälschlicherweise davon aus, dass nur eine kleine Minderheit süchtig wird.
Tatsächlich kann aber jeder Mensch unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Status eine Glücksspielsucht entwickeln. Dies zeigt auch die Altersverteilung der Betroffenen:
Altersgruppe |
Anteil der Betroffenen
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18-25 Jahre
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12%
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26-45 Jahre
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42%
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46-64 Jahre
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32%
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Ü65 Jahre
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14%
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Tabelle 1: Altersverteilung der Betroffenen von Glücksspielsucht (Quelle: BZgA Studie 2023)
Wie die Tabelle verdeutlicht, sind alle Altersklassen von der Problematik betroffen. Präventionsmaßnahmen müssen sich also an die gesamte Bevölkerung richten und frühzeitig über die Risiken von Glücksspielen aufklären.
Unzureichende gesetzliche Regulierung
Ein weiteres Hindernis für die Prävention ist die unzureichende gesetzliche Regulierung des Glücksspielmarktes in Deutschland. Obwohl in den letzten Jahren einige Verbesserungen erreicht wurden, gibt es immer noch erhebliche Defizite.
Insbesondere Online-Casinos und Online-Poker-Plattformen unterliegen noch nicht den gleichen strengen Auflagen und Kontrollen wie stationäre Spielhallen und Casinos. So gelten etwa für Online-Anbieter deutlich geringere Einsatz- und Verlustlimits pro Monat, was hohe Verluste und damit einhergehende finanzielle Notlagen begünstigt.
Zudem ermöglicht die Anonymität des Internets es süchtigen Spielern, unbemerkt mehrere Spielkonten bei verschiedenen Anbietern zu eröffnen und so die geltenden Limits zu umgehen. Hier sind dringend schärfere regulatorische Maßnahmen erforderlich.
Fehlende Therapie- und Beratungsangebote
Die Versorgung mit geeigneten Therapie- und Beratungsangeboten für Betroffene von Glücksspielsucht ist in Deutschland völlig unzureichend. Bundesweit stehen weniger als 100 spezialisierte Beratungsstellen zur Verfügung, die meisten davon in Ballungszentren. Lange Wartelisten sind die Regel.
Noch dramatischer ist der Mangel an qualifizierten Therapeuten mit Erfahrung in der Behandlung von Glücksspielsucht. Die Kosten einer Therapie werden zudem nur selten von den Krankenkassen getragen. Dies führt dazu, dass ein Großteil der Betroffenen keine adäquate Unterstützung erhält.
Um dieses Manko zu beheben, müssen deutlich mehr finanzielle Mittel für den Ausbau der Versorgungsstrukturen bereitgestellt werden. Auch die Schulung von mehr Fachpersonal sollte staatlich gefördert werden.

Bild: Es fehlen professionelle Berwtungsangebot für Glücksspielsucht * unsplash Centre for Ageing Better
Unzureichende Kontrolle von Online-Glücksspielanbietern
Ein gravierendes Problem ist die unzureichende Kontrolle von Online-Glücksspielanbietern in Deutschland. Viele Online-Casinos und Wettanbieter, die ihre Dienste auf dem deutschen Markt anbieten, haben ihren Firmensitz in EU-Ländern mit lascher Regulierung wie Malta oder Gibraltar.
Sie unterliegen damit nicht dem strengen deutschen Glücksspielstaatsvertrag, der terrestrialen Anbietern klare Vorgaben zum Spieler- und Jugendschutz macht. Stattdessen nutzen sie regulatorische Schlupflöcher und bieten ihre Dienste quasi rechtsfrei in Deutschland an.
Dies ermöglicht es ihnen, bedenkliche Praktiken wie aggressive Werbung, hohe Boni zur Kundenakquise oder manipulative Spieledesigns einzusetzen. Dadurch wird die Glücksspielsucht aktiv gefördert. Die bisherigen Maßnahmen der deutschen Aufsichtsbehörden gegen solche unseriösen Anbieter waren weitgehend wirkungslos.
Hier besteht dringender gesetzgeberischer Handlungsbedarf auf EU-Ebene, um grenzüberschreitend tätige Online-Glücksspielanbieter wirksam zu kontrollieren und illegale Angebote zu unterbinden. Nur so lässt sich der Jugend- und Spielerschutz auf dem digitalen Glücksspielmarkt verbessern.
Fazit: Gesellschaftlicher Konsens und politischer Wille nötig
Die skizzierten Herausforderungen verdeutlichen, dass bei der Prävention und Bekämpfung von Glücksspielsucht noch erheblicher Handlungsbedarf besteht. Erforderlich sind ein gesellschaftlicher Konsens über die Dringlichkeit des Problems sowie politischer Wille, um regulatorische Defizite zu beseitigen und ausreichende Mittel für Prävention und Therapie bereitzustellen.
Nur so kann es gelingen, viele Menschen vor den zerstörerischen Folgen der Glücksspielsucht zu schützen und den Betroffenen wirksam zu helfen. Die Politik, Glücksspielanbieter und die Zivilgesellschaft stehen hier gemeinsam in der Verantwortung.
Achtung Hinweis!
Onlinecasinos, Glückspiel mit Geld, sind erst für Spieler/Spielerinnen erlaubt, die mindestens 18 Jahre alt sind. Glücksspiel kann in Spielsucht enden. Weitere Infos und Hilfe finden Sie unter BZgA.