Donau-Radweg in 3 Tagen: Etappenplan und Übernachtungstipps
Der Donau-Radweg zwischen Passau und Melk ist einer dieser Klassiker, bei denen man eigentlich nichts falsch machen kann – flache Wege, ordentliche Infrastruktur und jede Menge Ausblicke, die einen immer wieder zum Anhalten zwingen. In drei Tagen lässt sich die Strecke entspannt fahren, ohne dabei das Gefühl zu haben, nur Kilometer abzuspulen.

Bild: Impressionen entlang des Donau-Radweges * pixabay.com
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Die Route im Überblick
Von Passau aus geht es auf gut ausgebauten Uferwegen Richtung Osten. Asphalt dominiert, die Höhenmeter halten sich in Grenzen – also perfekt auch für Leute, die nicht jeden Tag im Sattel sitzen. Die Etappen sollten zwischen 60 und 80 Kilometer liegen, was genug Puffer für Kaffeepausen, Fähren und spontane Fotostopps lässt.
Zu den absoluten Highlights zählt die Schlögener Schlinge mit ihren imposanten Flussschleifen, Linz mit seiner Mischung aus Kultur und Industrie-Charme, und natürlich das Stift Melk. Wer noch etwas Kraft übrig hat, verlängert am dritten Tag durch die Wachau bis Krems – die Weinorte und steilen Terrassen sind definitiv einen Extratag wert.
Vorbereitung: Was wirklich ins Gepäck muss
Packliste für Radtouren sind so eine Sache – entweder man nimmt zu viel mit oder vergisst das Wichtigste. Für drei Tage reichen: Multitool, Ersatzschlauch, Pumpe oder CO₂-Kartuschen, Reifenheber und ein solides Schloss. Dazu Regenjacke, dünne Isolationsschicht, Handschuhe und Licht – auch wenn man nicht vorhat, im Dunkeln zu fahren.
E-Bike-Fahrer sollten das Ladegerät nicht vergessen. Ein Tipp: Manche Gasthöfe bieten mittlerweile Lademöglichkeiten an, trotzdem schadet ein kompaktes Zweitladegerät nicht, falls man unterwegs nachtanken möchte.
Eine Übernachtung vor dem Start in Passau nimmt den Stress aus dem ersten Morgen. So kann man in Ruhe das Gepäck sortieren, eventuell noch Kleinigkeiten besorgen und entspannt losfahren. Ein komfortables Hotel in Passau mit sicherer Radabstellmöglichkeit und frühem Frühstück macht hier den Unterschied.
Tag 1: Passau → Linz (60–80 km)
Der erste Tag läuft meist wie von selbst. Die Donauuferwege sind ruhig, zwischen Passau und Aschach kann man je nach Wasserstand und Bauarbeiten die Seite wechseln. Die Fähre an der Schlögener Schlinge ist nicht nur praktisch, sondern auch ein echter Hingucker – kurze Wartezeiten sollte man einkalkulieren.
Strategisch klug: Alle 60 bis 90 Minuten eine kurze Pause, dazu ein längerer Stopp für Kaffee und Kuchen. E-Bike-Fahrer können die Ladepause mit dem größten Höhepunkt der Etappe kombinieren – dann rollt man mit vollem Akku entspannt weiter.
In Linz lohnt sich eine Unterkunft in Innenstadtnähe. Abends noch ein bisschen die Stadt erkunden, gut essen und am nächsten Morgen ohne großen Umweg wieder auf den Radweg – das macht den Unterschied. Wichtig: abschließbare Radgarage, Möglichkeit zum Trocknen der Klamotten und ein Frühstück, das auch früh verfügbar ist.
Tag 2: Linz → Grein/Ybbs (60–70 km)
Der zweite Tag ist der ruhigste – flussnah, kaum Höhenmeter, dafür viel Landschaft. Industriepassagen gibt es, aber die lassen sich entschärfen, indem man Stoßzeiten meidet. Frühes Losfahren zahlt sich aus.
Enns ist einen Zwischenstopp wert – die Altstadt und der Stadtturm sind schnell angeschaut, und es gibt genug Cafés für eine Pause. Wer sich für Geschichte interessiert, kann die Gedenkstätte Mauthausen einplanen. Dafür sollte man allerdings Zeit und mentale Kapazität mitbringen – der Besuch geht nicht nebenbei.
Übernachtungstechnisch sind kleine Gasthöfe oder Pensionen direkt am Radweg ideal. In der Hochsaison und an Wochenenden sollte man früh reservieren. E-Bike-Fahrer fragen am besten vorher nach einer Lademöglichkeit im Zimmer oder in einem gesicherten Bereich.
Tag 3: Grein/Ybbs → Melk/Krems (60–80 km)
Der letzte Tag hat es landschaftlich nochmal in sich. Stift Melk ist das offensichtliche Highlight – und wer danach noch Lust hat, rollt durch die Wachau bis Krems. Strategie für diesen Tag: früh starten, festen Zeitslot für den Klosterbesuch in Melk einplanen, dann entscheiden, ob die Beine noch für die Wachau reichen.
Die Wachau selbst ist kompakt, aber dicht gepackt mit Weinorten, Aussichtspunkten und Heurigen. Eine ruhige Trittfrequenz mit kurzen Stopps macht hier mehr Spaß als Kilometer-Fresserei.
Für die Rückreise: Ab Melk ist man schnell im Zug, ab Krems gibt es oft dichtere Taktungen. Radplatz-Reservierung nicht vergessen – gerade am Wochenende sind die Züge gut gefüllt. Wer noch eine Nacht dranhängt, hat in Krems die besseren Bahnoptionen, in Melk dafür die zentralere Lage.
Fazit
Drei Tage Donau-Radweg sind genug, um die schönsten Abschnitte zu sehen, ohne dabei in Stress zu geraten. Mit klaren Etappen, guten Unterkünften und etwas Puffer für spontane Stopps wird aus einer Radtour ein richtig entspannter Trip. Und wer am Ende noch Lust auf mehr hat: Der Radweg geht noch weiter – bis Wien, Budapest oder theoretisch bis zum Schwarzen Meer. Aber das ist eine andere Geschichte.